Arbeitsrichtlinien

Arbeitsrichtlinien sind Anweisungen oder Hinweise, die dem Fertigungsprozess in der Produkt-Stückliste oder im Arbeitsplan des gefertigten Artikels zugeordnet werden. In Verbindung mit Stücklisten ermöglichen sie die Erstellung eines künstlichen Arbeitsplans (für Anwender, die keine Arbeitspläne einsetzen). Außerdem können sie dem Arbeiter bzw. dem Lagerverwalter spezifische oder zusätzliche Informationen für die Entnahme des Materials für einen Auftrag liefern. Arbeitsrichtlinien weisen auf eine mögliche Gefährdung oder auf spezielle Anforderungen bezüglich der Handhabung des Materials hin. In Verbindung mit Arbeitsplänen bieten sie die Möglichkeit, schrittweise Anweisungen für das Durchführen eines Arbeitsganges zu geben. Darüber hinaus können Inspektions- und Sicherheitsinformationen sowie Maschinenprogrammparameter für einen Standardstandort gespeichert werden.

Für eine Arbeitsplanrichtlinie kann ein Richtlinientyp definiert werden. Mögliche Werte sind Anweisung, Maschinenanweisung und Unteraufgabe. Der einzige Unterschied zwischen dem Richtlinientyp Anweisung, Maschinenanweisung und Unteraufgabe besteht darin, dass bei einer Unteraufgabe ggf. eine Abnahme oder Inspektion erforderlich ist, für die keine Anweisung oder Maschinenanweisung erforderlich ist. Wenn eine Fertigmeldung erforderlich ist, bedeutet dies, dass die Unteraufgabe abgemeldet werden muss, bevor der Arbeitsgang vom Fertigungsarbeiter abgeschlossen werden kann. Es ist erst möglich, eine Arbeitsgangmenge für den Fertigungsauftrag als abgeschlossen zu melden, wenn alle Unteraufgaben im Zusammenhang mit der Richtlinie des Arbeitsgangs abgemeldet sind. Maschinenanweisungen werden verwendet, um eine maschinenbezogene Anweisung zu senden, die für einen Arbeitsgang mit dem Manufacturing Execution System (MES) relevant ist.

Es ist auch möglich, eine Prüfungsabmeldung für eine Unteraufgabe einzubeziehen. Mögliche Werte sind AG muss geschlossen werden und FA muss geschlossen werden. Dies bedeutet, dass ein Inspektor die durchgeführte Arbeit genehmigen muss, um die Unteraufgabe abzuschließen. Abhängig vom Wert bei ?Unteraufgabe abmelden? ist es nicht möglich, eine Menge für den Arbeitsgang zu melden oder eine Fertigungsauftragsmenge in den Bestand rückzumelden, bevor die Unteraufgaben, die eine Abnahme erfordern, vom Prüfer abgenommen werden.

Es ist möglich, ein Mitarbeiterqualifikationsprofil für eine Unteraufgabe zu definieren. Wenn ein Mitarbeiterqualifikationsprofil hinzugefügt wird, muss die Unteraufgabe abgemeldet werden. Ob eine Prüfung der Mitarbeiterqualifikationen und des Qualifikationsprofils durchgeführt wird, hängt von der für die Liste Qualifikationsprofil berücksichtigen ausgewählten Option unter Standort/Fertigung ab. Die Funktion ist auf die Abmeldung der Unteraufgabe im Mitarbeitermeldemodus in der Fertigungs-Workbench begrenzt.

Arbeitsrichtlinien können entweder manuell oder mit Hilfe einer Arbeitsrichtlinienvorlage erstellt werden. Arbeitsrichtlinien beziehen sich auf Stücklistenpositionen oder Arbeitsgänge eines Arbeitsplans. Bei Erstellung eines Fertigungsauftrags werden die Arbeitsrichtlinien für die im Auftrag verwendete Stückliste in die Zuweisungen des Auftrags kopiert. Die Arbeitsrichtlinien für den im Auftrag verwendeten Arbeitsplan werden in die Arbeitsgänge des Auftrags kopiert. Die Zuweisungs- und Arbeitsgangsrichtlinien können geändert werden, ohne dass dies Einfluss auf die Stücklisten- oder Arbeitsplanrichtlinien hat, von denen sie erstellt wurden. Die Struktur- oder Arbeitsplanrichtlinien können geändert werden, ohne dass dies Einfluss auf die Arbeitsrichtlinienvorlagen hat, durch die sie erstellt wurden.