Die Konfigurationsmerkmale definieren ein Produktmerkmal oder ein Attribut, das zur Beschreibung der konfigurierbaren Artikel dient. Ein Konfigurationsmerkmal gibt an, wie das Attribut in Form von Daten ausgedrückt wird. Diese Daten werden in Konfigurationsregeln für Front und Back Office zum Definieren und Bewerten von Artikelvarianten verwendet (weitere Informationen für Back Office finden Sie unterBack Office-Konfigurationsregeln und für Front-Office unter Produktkonfigurator).
Bei Erfassen in einer Konfigurationsspezifikation werden Merkmale in verschiedener Form dargestellt: als Zahlen, Auswahllisten und als freier Text. Bei Merkmalen mit dem Wertetyp Vorgegebener Wert ist die Anzahl möglicher Werte für das Merkmal begrenzt. Das Merkmal FARBE könnte beispielsweise die diskreten Wahlmöglichkeiten ROT, BLAU und GELB besitzen. Die in der Anwendung definierten Merkmalswerte stellen den maximal verfügbaren Wertebereich dar, der für alle Artikel mit diesem Merkmal gilt. Für einzelne Artikel kann der verfügbare Bereich der diskreten Wahlmöglichkeiten weiter eingeschränkt werden, die Werte müssen jedoch aus dieser Liste stammen. Merkmale mit dem Wertetyp Variabler Wert besitzen einen kontinuierlichen Wertebereich. Das numerische Merkmal LÄNGE könnte beispielsweise Werte zwischen 2 und 200 Zentimeter einschließen. Darüber hinaus kann ein alphanumerischer Variablenwert verwendet werden, um freien Text für die Konfiguration einzugeben. Einschränkungen für den Wertebereich der Variablenwerte werden in Konfigurationsregeln für Front Office ausgedrückt.
Nach der Definition der Konfigurationsmerkmale können diese in einer Variantenfamilie gruppiert werden. Dabei handelt es sich um eine Sammlung von Konfigurationsmerkmalen, die von den Artikeln einer Familie verwendet werden.
Eine Variantenfamilie stellt eine Gruppe von Konfigurationsmerkmalen und erlaubten Optionswerten dar, die zur Gruppierung von konfigurierbaren Artikeln verwendet werden. Variantenfamilien müssen mit konfigurierbaren Artikeln verknüpft werden, bevor die Konfigurationen für diese Artikel verwendet werden können. Beim Definieren der Artikelvariantenrevision für einen konfigurierbaren Artikel wird eine Auswahl aus den für die Variantenfamilie definierten Merkmalen und Optionen getroffen. Diese Gruppierung erleichtert beim Definieren der Konfigurationsregeln für Front und Back Office die Organisation der für eine Produktlinie zu verwendenden relevanten Konfigurationsmerkmale.
Variantenfamilien werden häufig verwendet, um Gruppen aus konfigurierbaren Verkaufsartikeln zu erstellen, die gemeinsame Konfigurationsmerkmale aufweisen. Darüber hinaus dienen Variantenfamilien dazu, um in der Struktur der Familie verwendete konfigurierte Unterbaugruppen oder Einkaufskomponenten in Gruppen einzuteilen. Dies ist nützlich, wenn eine konfigurierte Unterbaugruppe oder Komponente Merkmalswerte der Baugruppe übernimmt. Da die Definition der Back Office-Regeln ebenfalls auf dem Konzept einer Variantenfamilie aufbaut, werden auch diejenigen Unterbaugruppen- oder Komponentenmerkmale in die Variantenfamilie aufgenommen, die aus den Merkmalen der Baugruppe abgeleitet werden, ohne direkt mit ihr verknüpft zu sein. Variantenkategorien können mit jedem Merkmal in der bestimmten Familie verknüpft werden. Wenn die Einstellung Nach Kategorie konfigurieren verwendet wird, werden die Merkmale während der Konfiguration nach Kategorie angezeigt. Paketmerkmale und ihren Merkmalskomponenten können mit einer bestimmten Familie verknüpft werden. Merkmalskomponente werden automatisch der Konfiguration hinzugefügt, wenn das Paket Merkmal hinzugefügt wird.
Ein konfigurierbarer Artikel ist eine Produktvariation innerhalb einer Produktlinie. Ohne bestimmte Konfigurationsinformationen hat ein konfigurierbarer Artikel nur wenig Bedeutung.
Ein Artikel muss beim Erstellen auf der Seite Artikel als konfigurierbarer Artikel definiert werden. Vor der Arbeit mit einem konfigurierbaren Artikel muss der Artikel zunächst mit einer Variantenfamilie verknüpft werden, um die Konfigurationsmerkmale zur Beschreibung des Artikels zu bilden.
Wenn ein konfigurierter Basisartikel in einem Angebot, einem Kundenauftrag, einem Fertigungsauftrag usw. verwendet werden soll, müssen seine Konfigurationswerte angegeben werden. So kann beispielsweise die Variantenfamilie „Türen” die konfigurierbaren Basisartikel „Außentüren” und „Innentüren” aufweisen, die beide das Merkmal „Türangeltyp” besitzen. Grundartikel, die der gleichen Variantenfamilie angehören, besitzen in der Regel gemeinsame Merkmale.
Für die Bestandsbewertung der konfigurierbaren Artikel können zwei Methoden verwendet werden: Kosten pro Artikel, wobei ein einziger Wert für alle Varianten eines konfigurierbaren Artikels verwendet wird, und Kosten pro Variante, wobei für jede Variante ein bestimmter Wert verwendet wird. Wählen Sie im Feld Kostenstufe für Bestandsartikel auf der Seite Bestandsartikel entweder Kosten pro Artikel oder Kosten pro Variante aus. Berechnen Sie dann auf der Seite Interimsauftragskopf oder DOP/Auftrag die Kosten und überprüfen Sie die Ergebnisse in den Kalkulationsfenstern. Beachten Sie, dass die Kosten bei der Kalkulation als Kosten pro Einheit ausgewiesen werden, während sie auf den Seiten Interimsauftrag und DOP-Auftrag als Kosten pro Auftrag ausgewiesen werden. Korrigieren Sie alle Artikel mit Nullkosten (auf der Registerkarte Protokolle der Seite DOP-Kopf oder im Abschnitt Ergebnisprotokoll der Seite Interimsauftragskopf). Anschließend muss die Struktur neu berechnet werden. Wählen Sie abschließend zum Speichern der Standardkosten Standardkosten speichern auf der Seite Interimsauftragskopf oder auf der Seite DOP-Auftrag aus. Um die Kostenbeträge dividiert durch die Auftragsmengen (Kosten pro Einheit) für den Bestandsartikel auf der Seite Bestandsartikel-Stückkosten zu speichern, verwenden Sie die Standardvarianten-ID (*). Setzen Sie die Bestandsbewertungsmethode auf Standardkosten und die Lieferantenrechnung auf Rechnungspreis ignorieren. Weisen Sie dem Artikel eine Konfigurationsspezifikation zu und wählen Sie als Kostenstufe für Bestandsartikel Kosten pro Variante aus.
Konfigurationsmerkmale (oder -attribute), die zur Beschreibung von konfigurierbaren Artikeln verwendet werden, werden mithilfe der Revisionsabwicklung und eines Datums verwaltet. Dadurch können Versionen einer Artikelvariantenrevision definiert werden, um allmählich neue oder geänderte Produktmerkmale und Ausprägungen einzuführen. Eine Artikelvariantenrevision kann über folgende Status verfügen: Vorläufig, Prüfung, Freigegeben und Veraltet
Bevor mit konfigurierbaren Artikeln in einem Verkaufsauftrag, Verkaufsangebot oder einem sonstigen Auftrag gearbeitet werden kann, muss der Artikel zuerst einer Variantenfamilie zugewiesen werden. Die erste Revision der Konfigurationsspezifikation wird vom System erstellt, wenn die Variantenfamilie für den Artikel aktualisiert wird. Die Familienmerkmale und Optionswerte können entweder vollständig auf den Artikel kopiert oder vom Anwender manuell eingestellt werden. Außerdem können neue Revisionen erstellt werden.
Wenn Konfigurationen erstellt werden, verweist das System immer auf die Revision der Konfigurationsspezifikation, die zum Bedarfstermin den Status Freigegeben aufweist, um die gültigen Merkmale für die Konfiguration zu bestimmen. Wenn Paketmerkmale hinzugefügt wurden, müssen die Kontextmerkmale derselben Version hinzugefügt werden.
Im Artikelvariantenrevisionskopf werden der Artikel, die Familie, der Status, die Revision und das Gültigkeitsdatum definiert.
Der erste Kopf für die Artikelvariantenrevisionsstückliste wird automatisch erstellt, wenn die Familie mit dem konfigurierbaren Artikel im Abschnitt Artikelvariantenrevision der Seite Artikel verknüpft wird. Die erstellte Variantenrevision erhält automatisch den Status Vorläufig und kann auf der Seite Artikelvariantenrevision gefunden werden.
Status | Beschreibung |
Vorläufig | Eine Artikelvariantenrevision wird mit dem Status Vorläufig als Standardwert erstellt. Dieser Status gibt an, dass die Merkmalsrevision des Basisartikels noch nicht für die Verwendung verfügbar ist und dass das Merkmal des Basisartikels nicht für die Verwendung in IFS/Fertigung oder IFS/Planung verfügbar ist. Alle bearbeitbaren Attribute können geändert werden. Der Abschnitt Merkmale lässt sich jederzeit ohne Einschränkungen ändern. |
Test | Eine Artikelvariantenrevision kann in den Status Prüfung überführt werden. Dieser Status gibt an, dass die Artikelvariantenrevision noch nicht für die Verwendung verfügbar ist, aber für die Prüfung mit Verkaufsregeln bereit steht, wenn die Revision mit Verkaufsregeln verknüpft ist. Alle bearbeitbaren Attribute können geändert werden. Der Abschnitt Merkmale lässt sich jederzeit ohne Einschränkungen ändern. |
Freigegeben | Alle in den Status Freigegeben überführten Artikelvariantenrevisionen sind im System vollständig sichtbar und können verwendet werden, um die Merkmalselemente zu generieren, aus denen eine bestimmte Variante für den Verkauf, die Planung und die Fertigung erstellt werden kann. Alle bearbeitbaren Attribute können geändert werden, der Abschnitt Merkmale kann modifiziert werden und Merkmale sowie Merkmalsoptionen können hinzugefügt oder gelöscht werden. |
Veraltet | Die Artikelvariantenrevisionen sind veraltet und sind für die Verwendung in IFS/Fertigung oder IFS/Planung nicht verfügbar. Sie können diesen Status jederzeit ändern. Allerdings kann er danach nicht mehr zurückgesetzt werden. Aktualisierungen von Merkmalen im Abschnitt Merkmale und/oder der Attribute sind nicht zulässig. |
Artikelvariantenrevisionsposten repräsentieren die Merkmale, aus denen eine Artikelvariantenrevision besteht. Jeder Posten kennzeichnet ein Merkmal und seine möglicherweise auswählbaren Optionen. Alle mit der Artikelvariantenrevisionen verknüpften Merkmale können beim Erstellen einer Konfiguration verwendet werden. Ein Artikelvariantenrevisionsposten kann als erforderliches oder nicht erforderliches Merkmal gekennzeichnet werden. Alle erforderlichen Merkmale müssen definiert werden, um die Konfiguration erstellen zu können, während die nicht erforderlichen Merkmale optional sind. Es können auch Standardwerte sowohl für erforderliche als auch nicht erforderliche Merkmale und Merkmalsmengen definiert werden.
Eine Konfigurationsspezifikation wird als Liste von Kombinationen aus Merkmalen und Werten sowie optionalen Merkmalsmengen für einen Basisartikel definiert. Jede Konfigurationsspezifikation wird durch eine Varianten-ID eindeutig gekennzeichnet. Dabei handelt es sich um eine systemgenerierte Nummer, mit der das System Verweise auf die gewünschte Konfiguration herstellt. Wenn ein konfigurierter Basisartikel in einem Angebot, einem Kundenauftrag, einem Fertigungsauftrag usw. verwendet werden soll, müssen seine Konfigurationswerte angegeben werden.
Bei der Erstellung einer gültigen Konfigurationsspezifikation werden die Wertekombinationen mit anderen vorhandenen Konfigurationsspezifikationen verglichen, die für den Artikel definiert sind. Wird eine identische Kombination ermittelt, so wird die vorhandene Varianten-ID verwendet. Auf diese Weise kann das System Konfigurationsspezifikationen wiederverwenden, so dass mehrere Aufträge auf dieselbe Konfigurationsspezifikation verweisen können.
Beispiel einer Konfigurationsspezifikation:
Artikel Nr.: SPORTWAGEN Varianten-ID: 205
Merkmale | Wert | Menge |
PS | 200 | |
FARBE | ROT | |
ERSATZSCHLÜSSEL | JA | 2 |
Formeldefinitionen ermöglichen Ihnen, die Definition eines mathematischen Ausdrucks, der in "Bedingungen" oder "Aktionen" zu verwendende numerische Werte berechnet. Als Werte für eine Formel dienen Werte und Mengen von Konfigurationsmerkmalen, Rückgabewerte der Kombinationstabelle sowie andere Formeln.
Eine Formel wird definiert, indem der mathematische Ausdruck in seine Grundelemente (Werte, Operatoren und Funktionen) zerlegt wird. Eine Formel wie z. B. BREITE * LÄNGE wird daher in drei Elemente unterteilt:
Das System stellt als Teil der Syntax verschiedene mathematische Operatoren und allgemeine SQL-Datenfunktionen zur Verfügung. Formeln besitzen einen elementaren Testmechanismus und eine Statusangabe, die anzeigt, ob sie in Konfigurationsregeln eingesetzt werden können (weitere Informationen finden Sie unter Back Office-Konfigurationsregeln).
Kombinationstabellen dienen zum Definieren einer Matrix möglicher Kombinationen für Konfigurationsdaten, um Rückgabewerte auf der Grundlage von Auszifferungswerten zu bestimmen. Sie werden in Bedingungen, Aktionen, Formeldefinitionen und anderen Kombinationstabellen verwendet. Es können Werte und Mengen von Konfigurationsmerkmalen sowie Formeln und andere Kombinationstabellen als Vergleichswerte in der Kombinationstabelle verwendet werden.
Für jede Tabelle definieren Anwender zuerst zwischen 1 und 15 Kombinationsfaktoren, die in der Tabelle verwendet werden (zum Beispiel HÖHE und LÄNGE). Folgende Werttypen, die in Back-Office-Regeln verwendet werden, sind für Faktoren möglich: Merkmalswerte, Merkmalsmengen, Formeln oder andere Kombinationstabellen. Der gleiche Faktor kann bei Bedarf mehr als einmal in der Kombinationstabelle erscheinen (damit sind beispielsweise Eingaben im Bereich LÄNGE > 10 und LÄNGE < 20 möglich), Anwender können nur Merkmale und Formeln innerhalb der Familie der Kombinationstabelle auswählen. Anwender können optional einen Testwert für jeden Kombinationsfaktor angeben, der beim Prüfen der Tabelle verwendet werden soll.
Nachdem die Faktoren beschrieben wurden, können Anwender die Daten für die Kombinationstabelle eingeben. Mindestens ein Faktor muss definiert sein, um einen Kombinationswert zu erstellen. Durch Anordnen von Faktoren innerhalb einer Abfolge werden die Überschriften für die Werte der Kombinationstabelle für den Dateneintrag in der folgenden Tabelle erzeugt. Ein Beispiel für eine einfache Kombinationstabelle ist unten dargestellt.
Fabrik-Typ | Wert/Faktor | Testwert |
Merkmalswert | FARBE | ROT |
Merkmalswert | HÖHE | 10 |
Nachdem die obigen Faktoren definiert sind, können Kombinationswerte wie unten dargestellt eingegeben werden. Hier sind Probenwerte für verschiedene Kombinationen von FARBE und HÖHE definiert. Bei der Auswertung von Kombinationstabellen wird die erste Position, bei der die Kombinationswerte die Bewertungsbedingungen erfüllen, als Übereinstimmung gewertet. Der festgelegte Rückgabewert wird zurückgegeben. Wenn die ausgewertete Konfiguration beispielsweise eine FARBE = ROT und eine HÖHE = 10 hatte, würde im Beispiel unten ein Wert von 500 zur Verwendung in den Konfigurationsregeln zurückgegeben. Wenn keine Übereinstimmung in der Kombinationstabelle vorhanden ist, wird der optionale Standardwert zurückgegeben.
Folge | Rechenvorschrift FARBE | FARBE | Rechenvorschrift HÖHE | HÖHE | Rückgabewert |
1 | = | ROT | = | 10 | 500 |
2 | = | ROT | = | 20 | 600 |
3 | = | BLAU | = | 10 | 700 |
4 | = | BLAU | = | 20 | 800 |
... | ... | ... | ... | ... | ... |
Das System stellt als Teil der Syntax verschiedene Vergleichsoperatoren zur Verfügung. Kombinationstabellen besitzen einen elementaren Testmechanismus und eine Statusangabe, die anzeigt, ob sie in Konfigurationsregeln eingesetzt werden können (weitere Informationen finden Sie unter Back-Office-Konfigurationsregeln).
Configuration Characteristic
Configuration Characteristics
Configuration Combination
Configuration Combinations
Configuration Families
Configuration Family
Configuration Family Package Characteristic
Configuration Formula
Configuration Formulas
Configuration Specification
Configuration Specifications
Part Configuration Characteristics
Part Configuration Options
Part Configuration Revision
Part Configuration Revisions